Ja, wann haben wir das letzte Mal was ganz Neues gedacht? Ist es nicht so, dass wir in einem bestimmten Trott leben und uns mit der Zeit angewöhnt haben, bestimmte Dinge einfach auszublenden und noch stolz darauf sind von “Neuem” nichts zu wissen?
Rollende Züge
Ich glaube es gibt einen Punkt, wo man auf rollende Züge aufspringen sollte, bevor sie ganz abgefahren sind. Sich zurückzulehnen und über die ach so tolle Vergangenheit zu schwelgen ist eine Möglichkeit – eine andere Möglichkeit besteht darin, Neues zu erkennen und zu überlegen in welchem Kontext das Neue mit seinem eigenen Leben und mit seinem Job in Verbindung gebracht werden kann.
Lebenswelten von jungen Menschen
Wenn ich heute an den Hochschulen und Schulen unterwegs bin und im Austausch mit jungen Menschen stehe, stelle ich immer wieder fest, dass unser Nachwuchs sowohl in der Realität, als auch in der Virtualität zu Hause ist. Realität und Virtualität verschwimmen immer mehr und eine scharfe Trennung ist nur für Personen möglich, die keinen Einblick in die Lebenswelten von jungen Menschen haben. Klar, kann man sich die JIM Studie ansehen und daraus Rückschlüsse ziehen, viel wertvoller kann die Erfahrung sein, sich selbst auf Neues einzulassen um neue Erfahrungen ( = ….Erlebnis eines Menschen in Form eines von ihm selbst erlebten und damit selbst wahrgenommenenEreignisses….) zu sammeln.
Ein Beispiel:
In den letzten Jahren sind Computerspiele an mir vorbei gegangen und ich war stolz darauf, nicht zu den “Zockern” zu gehören, die im richtigen Leben nicht lebensfähig sind. Wenn ich dies jungen Menschen erzählte, konnten Sie es nicht fassen. Ganz so, als würde ich sagen “ich habe noch nie einen Film gesehen” hielten sie mich für antiquiert und nicht mehr “up to date”.
Wann habe ich das letzte Mal etwas Neues gedacht? Seit einiger Zeit lerne ich viel über Spiele, deren Gestaltung, der nicht linearen Möglichkeiten im Spielverlauf kennen und bin begeistert, welche Möglichkeiten sich erschließen. Die Bundeszentrale für politische Bildung geht auch seit geraumer Zeit auf das Thema ein und führt hierzu eine interessante Diskussion im Netz.
Fazit:
Nach einiger Zeit in der “Virtualität” muss ich jetzt überlegen, wie ich das Phänomen “Computerspiele” in meine “Realität” übertragen bzw. damit verknüpfen kann. Serious Games nehmen zu und werden immer besser! In den Disziplinen Recruiting und Bildung sind hier enorme Möglichkeiten vorhanden, die von vielen Verantwortlichen als nicht ernstzunehmende Randerscheinung abgetan werden. Das Computerspiele heute schon ein Leitmedium geworden sind, ist vielen Personen nicht bewusst.
Wann haben Sie das letzte Mal etwas Neues gedacht?