Mitbewerber Computer? – Die Sorge von Trainern

Wie große ist die Gefahr, dass Trainer durch Computer ersetzt werden?

Viele Trainerinnen und Trainer  treibt derzeit die Angst um, dass sie durch den Computer mehr oder weniger verdrängt werden. E-Learning, Online Learning, selbstgesteuertes Lernen, Lernen mit informellen Quellen aus dem Internet – all das befeuert die Sorge um den Job. Und führt unter anderem auch dazu, dass neue Lerntechnologien reserviert bis ablehnend behandelt werden.

Sorgen des Trainers

Die Süddeutsche Zeitung bietet ein spannendes Werkzeug, das für einzelne Berufsgruppen Wahrscheinlichkeiten berechnet, dass ein Mitarbeiter aus diesen Berufsgruppen durch einen Computer ersetzt wird. Sehen wir uns, bevor wir uns Trainerinnen und Trainern zuwenden, die Wahrscheinlichkeiten für einige andere Berufsgruppen an:

  • Krankenpfleger: 0,1% Wahrscheinlichkeit, durch einen Computer ersetzt zu werden
  • Vorarbeiter von Mechanikern, Installateuren und Zimmerleuten:  0,3%
  • Hotelfachmann: 0,4%
  • Verkaufsmanager: 1,3%
  • Bauingenieur: 1,9%
  • Versicherungskaufmann: 21%
  • Installateur: 62%
  • Zimmermann, Schreiner, Tischler: 72%
  • Schreibkraft: 81%
  • Vorstandssekretär, -assistent: 86%
  • Taxifahrer, Chaffeur: 89%
  • Versicherungsvertreter: 92%
  • Bankangestellter: 97%

Es geht hier nicht darum, die Prozentzahlen als in Stein gemeißelt zu sehen. Vielmehr geben sie Tendenzen an, in welche Richtung sich die moderne Arbeitswelt entwickelt.

Sicherlich sind Sie nun schon ganz gespannt, wie es bei Trainern aussieht. Trainer sind in dem Werkzeug zu einer Gruppe mit Talentsuchern zusammengefasst. Die Wahrscheinlichkeit, dass Personen aus dieser Gruppe von einem Computer ersetzt werden, liegt bei 1,3%. In ähnlichen Kategorien liegen Ausbildungs- und Entwicklungsmanager im Personalwesen (0,6%) und Lehrer (1%).

Soviel die gute Nachricht. Zurücklehnen ist aber dennoch fehl am Platz. Das Berufsbild von Weiterbildungsprofis wird sich spürbar verändern. Die klassische Trainerrolle geht mehr und mehr über in die eines Lernprozessbegleiters. Diese neue Rolle werden Trainerinnen und Trainer mehr und mehr online ausfüllen, z.B. in virtuellen Klassenräumen, in Foren und Wikis und in den immer zahlreicher werdenden Social Media. Ebenso gehört zu dieser Rolle die Konzeption von multimedialem Lernmaterial oder die Entwicklung von virtuellen Gruppenaufgaben. Trainerinnen und Trainer, die diese Rolle ablehnen, werden in den nächsten Jahren spürbar unter Druck geraten.  Diejenigen, die diese Rolle aber aktiv annehmen, sich die entsprechenden Kompetenzen aneignen und die neuen Medien als Bereicherung ihrer Tätigkeit ansehen, werden attraktive neue Betätigungsfelder finden – und dabei immer auch noch Zeit in klassischen Präsenzveranstaltung verbringen.

Originalquelle des Werkzeugs: University of Oxford
Programmierung: Steffen Kühne
Zitiert auf: sueddeutsche.de