Digitale Lernformate – der gekonnte Mix sichert den Lernerfolg

Webinare, WBTs, Erklärvideos, Quizzes, Learning Nuggets und Co. bringen neuen Schwung in die traditionelle Bildungslandschaft. Jedes einzelne digitale Lernformat, aber auch jedes einzelne Lernformat in Präsenz birgt ganz eigene Potenziale. Damit sich diese Potenziale gewinnbringend entfalten, braucht es ein fundiertes Wissen über das didaktische Arrangement und die lernpsychologisch sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Formate – virtuell und Präsenz.

Die Fragen sind: Wie komme ich zu einem wirklich guten didaktischen Konzept? Reicht es aus verschiedene Learning Nuggets mit einem Workshop zu kombinieren? Sollte man besser eine Webinar-Strecke durchführen, die durch Online-Lernmaterial unterstützt wird? Vielleicht könnte auch ein virtueller Kurs mit virtueller Gruppenarbeit eine Lösung sein? Oder bleiben wir doch lieber bei der Präsenz und docken die virtuellen Elemente nur an?

Damit hier sinnvolle Entscheidungen getroffen werden, sollte man zuerst auf die Vorzüge der digitalen Lernformate schauen:

Vorzüge des digitalen Lernens

  • Digitale Lernformate erlauben eine hohe Flexibilität im Hinblick auf die Lernzeit und den Lernort.
  • Eng verbunden ist damit auch Learning on Demand: Ich lerne genau dann, wenn ich die Inhalte brauche und auch nur das, was wesentlich ist.
  • Werden Lernpfade eingesetzt, dann können damit wesentlich effizienter individuelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Grundlage bildet dabei ein empfohlener Lernpfad, der es gleichzeitig ermöglicht schneller, langsamer oder sich auch rechts und links des Lernpfades zu bewegen.
  • Learning Nuggets sind inzwischen in aller Munde: Quizzes, kurze Erklärvideos, kurze Animationen erlauben es mir zwischendurch, gezielt auf den Punkt gebracht, neues anzueignen, egal wo ich gerade bin.
  • Viel wichtiger neben der Flexibilität ist zudem das Thema Transfer und Nachhaltigkeit. Gebe ich den Lernenden zwischendurch immer wieder ausreichend Zeit das neu Gelernte anzuwenden, dann gelingt der Transfer wesentlich leichter. Und genau hier liegt auch der große Unterschied zu den üblichen zweitägigen Trainings: hier bleibt keine Zeit für Transfer. Habe ich aber einen Trainingsinhalt, den ich auf 6 Online-Wochen (oder mehr) verteilen kann, dann kann ich in jeder Woche Transferaufgaben integrieren. So wird das Lernen online nachhaltiger.
  • Damit dies alles gelingt, darf man die wichtige Position des E-Trainers oder Online-Lernbegleiters nicht vergessen. Dieser sorgt für den Austausch, gibt individuelles Feedback, steuert und unterstützt die Online-Gruppen.

Was ist für digitales Lernen notwendig?

Ein Irrglaube ist, dass digitale Lernformate sofort Kosten und Zeit einsparen. Wie bei allen neuen Projekten ist hier eine Investition zu Beginn nötig, die sich langfristig auszahlt. Ein realistischer Projektplan sorgt dabei für die dauerhafte Implementierung digitaler Lernformate.

Wesentlich ist dabei auch der systematische Aufbau von Kompetenzen bei den Personen, die digitale Lernformate konzipieren und umsetzen. Dazu gehört beispielsweise Know-how, wie wir das in unserem Kurs zum Digital Learning Designer, in unseren Ausbildungen zum Live-Online-Trainer und virtuellen Trainer oder auch im Kurs zum Content-Designer anbieten.

Neben dem Kompetenzaufbau ist es wichtig, sich um die Anpassung oder auch um die Entwicklung von Prozessen und Strukturen zu kümmern. Die konsequente Umsetzung digitaler Lernformate – auch in Kombination mit Präsenz – erfordert immer auch einen Change-Prozess.

Die Etablierung einer neuen Lernkultur ist ebenso eklatant wichtig. Die Lernenden selbst brauchen ein hohes Maß an Selbstlernfähigkeit und Selbstorganisation. Der Online-Lernbegleiter kann vieles auffangen, wenn aber die Bereitschaft sich selbst zu organisieren nicht vorhanden ist, dann ist der Lernerfolg gefährdet.

Und zu guter Letzt braucht es selbstverständlich eine funktionierende Infrastruktur, passende Tools und Plattformen. Hier ist die wichtigste Devise, dass die Auswahl dabei nicht der IT-Abteilung überlassen wird, sondern dass hier alle miteinander am selben Strang ziehen müssen und jeder mit seinen Bedarfen rechtzeitig gehört wird: der Personaler, der Trainer, der IT-ler, die Leitungsebene, der Betriebsrat und letztendlich auch der Lernende sowie User, der später damit zurechtkommen muss.

Fazit

Digitales Lernen bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten und Chancen: die Kunst liegt dabei in einer gekonnten didaktischen Kombination aus verschiedenen digitalen Lernformaten und Präsenzformaten. Dabei müssen alle mitgenommen werden. Es müssen systematisch Kompetenzen und Prozesse aufgebaut, der Change aktiv gestaltet sowie die Lernkultur beachtet werden und es muss natürlich auch die technische Basis stimmen.

Wenn Sie mehr über digitale Lernformate wissen möchten oder Ihre Kompetenzen im Umgang mit E-Learning und Blended Learning-Konzepten vertiefen möchten, dann sehen Sie sich doch unsere Kurse auf unserem Campus an. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Noch ein Hinweis: Am 18.10.2017 startet wieder unser Kurs „Zertifizierte/r Live Online Trainer/in“. Noch haben wir 3 Plätze frei – Melden Sie sich an! Weitere Informationen erhalten Sie hier.