Bildungstechnologien und das Primat der Didaktik

 

Professor Dr. habil. Christoph Igel, wissenschaftlicher Direktor des DeutschenForschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) ist im Interview mit Ulrich Schmid auf digitalisierung-bildung.de der Auffassung, dass Bildungstechnologien dem „Primat der Didaktik folgen und Diversität unterstützen müssen.

Lehr- und Lernprozess stehen im Mittelpunkt

„Sämtliche Anwendungen, Dienste und Services müssten immer den Lehr- und Lernprozess unterstützen, sei es in formalen und non-formalen Bildungsszenarien, für Informationsmanagement, in kognitiven Lernprozessen oder für den Erwerb meta-kognitiver Kompetenzen.“

Intelligente Bildungsnetze

Die Unterstützung von Heterogenität und Diversität in Bildung, Training und Qualifizierung und das Primat der Didaktik erfordern laut Igel intelligente Bildungsnetze. Ein derartiges Meta-Netz an Bildungsangeboten, Werkzeugen, Systemen und Diensten bis hin zu digitalen Inhalten im Internet benötigt in den folgenden vier Segmenten Unterstützung:

  1. Suchen und Finden von Inhalten,
  2. Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge,
  3. intelligente Funktionen unter Nutzung von künstlicher Intelligenz und Education Analytics sowie
  4. eine Governance-Strategie.

Zusätzlich werden attraktive Schnittstellen zu den Lehrenden und Lernenden benötigt die für beliebige Endgeräte zugänglich und offen für zukünftige Entwicklungen wie Brain-Computer-Interfaces sind.

Umdenken im Umgang mit sensiblen Daten

Auf die Frage, ob es in Deutschland Alternativen zu Facebook, Apple und Google gibt, die gerade im Bildungsbereich eher kritisch beäugt werden, gibt Professor Igel zu verstehen, dass diese Unternehmen beträchtliche Marktanteile besitzen und nicht so einfach ignoriert werden könnten. Vielmehr sei ein Umdenken im Umgang mit personenbezogenen Daten notwendig.

Für Igel ist die individuelle Selbstbestimmtheit der Schlüssel, denn „kein Gesetz und keine Verordnung wird diese Fragen effektiv und nachhaltig lösen können“.

Professor Igel spricht im Interview außerdem über die weltweite Innovations- und Marktdynamik, die Rolle der einzelnen Länder, über die Digitalisierung der Schulen und Berufsschulen und was es braucht, um die vorhandenen Ressourcen sinnvoll und nachhaltig zu nutzen.

Das vollständige Interview können Sie hier nachlesen.

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