Informelles Lernen und der Trainerberuf

Das Berufsfeld der Weiterbildung ist schier unendlich. Es gibt nicht nur unzählige Weiterbildungsangebote insgesamt, sondern auch sehr viele verschiedene Qualifikationsmöglichkeiten für Trainer/innen. Daneben ist auch die Berufsbezeichnung oft nicht einfach und eher uneindeutig, da von Trainer/innen, Personalentwickler/innen, Consultants, Berater/innen, Weiterbildner/innen, Erwachsenenpädagogen/innen usw. gesprochen wird. Doch wie kommt man zu diesem Beruf?

Lernen

Wie man zum Trainerberuf kommt

Caroline Bonnes und Sabine Hochholdinger untersuchten in ihrer Studie wie Trainer/innen zu ihrem Beruf kamen und welche Qualifikationen sie dabei durchlaufen haben. Insgesamt wurden 45 in der Weiterbildung als Lehrende tätige Personen befragt.

Besonders interessant ist die Unterteilung in verschiedene Verlaufswege. So zeigte die Studie, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt und nicht den einen „richtigen“ Weg. Es kann insgesamt zwischen 3 unterschiedlichen Wegen unterschieden werden:

Verlaufsweg I: Ausübung der Trainertätigkeit direkt nach der Ausbildung bzw. dem Studium

Verlaufsweg II: Einstieg in die Trainertätigkeit in Form eines Berufswechsels

Verlaufsweg III: Trainertätigkeit als Nebentätigkeitserwerb zusätzlich zum eigentlichen Hauptberuf

Damit zeigt die Studie was in der Praxis oft beobachtet werden kann – viele kommen nebenbei oder zufällig zum Trainerberuf.

Welche Qualifikationen werden benötigt?

Auffällig ist ja, dass es für den Beruf des/r Trainers/in nicht den einen Studiengang oder Ausbildungszweig gibt, sondern viele Wege dorthin führen.

Etwas näher betrachtet zeigt die Studie jedoch, dass Trainer/innen, die den Verlaufsweg I eingeschlagen haben, zu 66,7% ein Studium mit pädagogischem oder psychologischem Bezug absolvierten. Diese Studiengänge scheinen also eine gute Grundlage für den späteren Trainerberuf darzustellen. Jedoch ist dies bei den beiden übrigen Verlaufswegen nicht der Fall – hier haben die Trainer/innen einen anderen Werdegang eingeschlagen.

Viele Trainer/innen absolvieren sicherlich eine Trainerausbildung – könnte man meinen. Besonders interessant ist daher die Einschätzung einer Trainerausbildung von Trainern/innen und Personalentwicklern/innen. So schätzen bspw. 50% der Personalentwickler/innen eine Trainerausbildung als wichtig ein und nur 34,1% der Trainer/innen. Ist eine Trainerausbildung denn dann noch wichtig?

Informelles Wissen für den Trainerberuf

Besonders aufschlussreich sind die informellen Wege, die die Trainer/innen beschritten haben, um ihre Kompetenzen zu erwerben (s. Tab. 4). Daraus geht deutlich hervor, dass der Großteil der Trainer/innen und Personalentwickler/innen ihre Kompetenzen hauptsächlich durch Erfahrungen erworben haben. Überraschend ist vor allem, dass der Austausch unter den Trainer/innen einen höheren Stellenwert einnimmt (ca. 10%), als der Austausch unter den Personalentwicklern/innen (ca. 5%).

informelles Lernen

Insgesamt zeigt die Studie, dass ganz viele Wege zum Trainerberuf führen können und vor allem auch das informell erworbene Wissen einen bedeutenden Stellenwert einnimmt. Dieser Trend lässt sich auch in anderen Bereichen beobachten.

Deshalb ist unsere Devise – bleiben Sie offen für neue Lernwege und hören Sie niemals auf, neugierig zu sein :-)!

 

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier.