7 Erfolgsfaktoren für Blended Learning und Agiles Lernen

Bei der diesjährigen Summit-Tour des eLearning-Journals haben wir uns mit einem Vortrag zum Thema „Blended Learning“ am 25.10.17 bei Zühlke in Zürich beteiligt. Am wichtigsten war für die Zuhörer unser Fazit zu den sieben Erfolgsfaktoren.

Agiles Lernen

Erfolgsfaktoren für Blended Learning

  1. Lernpfade – Rituale und ein Orientierungsrahmen sind wichtig, damit unsere Teilnehmer nicht dem Phänomen „Lost in Hyperspace“ aufsitzen. Lernpfade können dabei unterschiedlich gestaltet sein, z.B. zuerst kommt ein Webinar, dann folgt eine individuelle Selbstlernphase mit Online-Material, dann kommt ein Quiz. Oder aber zuerst wird selbstorganisiert Online gelernt, dann folgt der Austausch in einer kooperativen Online-Gruppe und die Woche endet mit einen Webinar.  Dieser Ablauf oder auch wöchentliche Zyklus wiederholt sich dann 5, 6 oder 10 Mal. Je nach Umfang der Inhalte und der gewünschten Lernergebnisse.
  2. Zeitliche Taktung – Was sicherlich nicht funktioniert ist die Vorgabe: hier ist der Lerninhalt macht es einfach dann, wann es passt…. Aus unserer über 15jährigen Erfahrung wissen wir, wie wichtig eine Struktur und zeitliche Taktung ist. Zeitlich takten bedeutet z.B. dass Lernpfade wöchentlich, 14tägig oder manchmal auch monatlich getaktet werden.
  3. Individualisierung – Mit innovativen Blended Learning Konzepten können wir agiles Lernen sehr leicht realisieren, Warum? Einfach deshalb, weil uns die zeitliche Flexibilität durch die asynchronen Phasen, individuelle Lernpfade erlauben. Es geht sogar soweit, dass mit einem Konzept mehrere Zielgruppen und Lernziele unterstützt werden können. Der eine fängt vorne an, der andere steigt in der Mitte ein oder wird nur am Schluss eingebunden. Der eine sucht sich eine individuelle Aufgabe aus, die anderen bleiben bei der Standard-Aufgabe und vieles mehr. Alleine dadurch, dass wir in Online-basierten Formaten eine zeitliche Entzerrung haben, ist viel mehr möglich, wie das klassische Face-2-Face-Format jemals könnte.
  4. Lernbegleitung – Jeder lernt anders und braucht daher auch andere Unterstützungsmöglichkeiten. Die Lernenden komplett alleine zu lassen funktioniert aus unserer Erfahrung nicht. Der eine braucht nur eine Ermunterung, der andere eine Erinnerung oder Mahnung, damit der Online-Lernpfad nicht abgebrochen wird. Feedback sollte individuell angepasst werden.
  5. Didaktische Modelle – Es braucht unbedingt Klarheit im didaktischen Konzept, wann setze ich Webinare ein, welche Inhalte finden sich in den Online-Selbstlernphasen, wann sind Quizzes und Selbstüberprüfungsmöglichkeiten sinnvoll. Unsere Erfahrung ist beispielsweise, dass Faktenwissen gut mit Lernprogrammen (WBT, Learning Nugget, Lernvideo und Co.) vermittel werden. Anwendungs- und Vertiefungswissen braucht den Austausch mit anderen und dem Trainer, hier sind Webinare sinnvoll, weil diese einen unmittelbaren Kontakt erlauben; und bei Verhaltenstraining: hier braucht es auch mal die Präsenz.
  6. Transferorientierung – Das Kernstück erfolgreicher agiler Lernformate ist, wenn der Transfer in die eigene Praxis gelingt und jeder für sich selbst eine nachhaltige Entwicklung spürt. Daher ist ein didaktisches Grundelement alle unserer Online-Kurse (unsere eigenen und im Auftrag unserer Kunden) die Integration von Transferaufgaben, Praxisprojekten, Action Learning, WebQuest und Co.
  7. Verzahnung – Der letzte Erfolgsfaktor ist der wichtigste: Agiles Lernen in einer virtuellen Umgebung funktioniert nur dann für alle (Lernende, Lernbegleiter, Initiatoren, Personalentwickler und Co.) wenn die einzelnen Lernformate sinnvoll ineinander greifen.