In der klassischen Trainerrolle geht es hauptsächlich um die Vermittlung von Inhalten. Die Lehr-Lern-Inhalte werden didaktisch methodisch sinnvoll aufbereitet und den Teilnehmenden in einem Workshop oder Seminar durch verschiedene Methoden und Medien vermittelt. Doch ist das noch zeitgemäß? Die aktuellen Entwicklungen machen schnell deutlich: nein, die Trainerrolle muss sich rapide wandeln.
Wieso sich die Trainerrolle wandeln muss
Durch verschiedene Einflussfaktoren wie der Digitalisierung werden unsere Arbeitsprozesse zunehmend komplexer und sollen doch agil und flexibel gestaltbar sein. Mit den wandelnden Aufgaben und Anforderungen müssen auch unsere Kompetenzen und Qualifikationen Schritt halten.Damit wir genau dann die Art von Bildung bekommen, die wir benötigen und wir diese auch direkt in unserem Arbeitsalltag anwenden können, muss sich die Art und Weise der Inhaltsvermittlung anpassen. Durch digitale und kollaborative Lernformate kann genau dies gewährleistet werden. Die klassische Trainerrolle muss sich dazu jedoch „from the sage on the stage to the guide on the side“ wandeln – sprich vom Inhaltsvermittler zum Lernprozessbegleiter.
Was im virtuellen Raum anders ist
Als Trainer/in im virtuellen Raum können wir einige Kompetenzen aus der Präsenz übertragen. Es gibt jedoch viele Unterschiede, weshalb das gewohnte Vorgehen wie beispielsweise die didaktische Konzeption, der Umgang mit den Teilnehmenden und der Einsatz von Methoden nicht einfach 1:1 übertragen werden können.Im virtuellen Raum müssen wir als Trainer/innen 1) die Lernenden asynchron betreuen und begleiten. Dadurch wird der Lernprozess gesteigert und der Transfer sichergestellt. Diese Betreuung findet bspw. auf einer Lernplattform statt. Außerdem müssen wir 2) die Konzeption und Moderation von virtuellen Veranstaltungen ganz anders angehen, als wir es aus der Präsenz gewohnt sind.
Die Kompetenzen eines/r Live Online Trainers/in
Anders als in Präsenz agieren wir als Live Online Trainer/innen hinter dem Rechner und sehen unsere Teilnehmenden nicht. Es gibt keine Körpersprache und die Teilnehmenden sind in der Regel sehr viel zurückhaltender. Das bedeutet, dass wir als Trainer/innen eine wichtige Schlüsselrolle haben. Ein/e Live-Online-Trainer/in benötigt technische, soziale und didaktische Kompetenzen sowie eine inhaltliche Expertise, um erfolgreiche virtuelle Kurse zu konzipieren und umzusetzen.
Der Aufbau dieser Kompetenzen
Ein/e Trainer/in kann diese Kompetenzen trotz jahrelanger Erfahrung in der Präsenz nicht von heute auf Morgen erwerben und umsetzen. Zentral ist es zunächst selbst diese Art des Lernens als Teilnehmer/in zu erleben. Dies hat den Vorteil, dass man selbst mit der Lernumgebung und der Art und Weise des online-lernens vertraut wird und gleichzeitig dafür sensibilisiert wird, was die Teilnehmenden von einem/r Live-Online-Trainer/in benötigen und erwarten.Neben den eigenen Erfahrungen im virtuellen Klassenzimmer ist das „doing“ besonders wichtig. Wie auch in Präsenz reicht hier nicht die reine Theorie aus, man muss es schon selbst anwenden und erleben. Wie fühlt sich das als Trainer/in an, wenn man in seinen Laptop spricht und niemanden nicken sieht? Woher weiß ich, dass die Teilnehmenden aktiv dabei sind und nicht längst abwesend sind? Wie funktioniert die Technik und was mache ich bei Störungen? Diese und viele weitere Fragen können nur durch eigenes Ausprobieren beantwortet werden.
Wo Sie diese Kompetenzen erwerben können
Nutzen Sie die Chance und gestalten Sie Ihre virtuellen Kurse bald selbst!Der nächste zertifizierte Kurs zum/r Live Online Trainer/in startet am 16. Mai 2017 – mehr dazu erfahren Sie hier.