Warum ein ganzheitliches Prozessverständnis im Corporate Learning unverzichtbar ist
Die Rolle der PE verschiebt sich von der operativen Planung hin zur strategischen Gestaltung. Die PE begleitet nicht mehr nur Trainings oder organisiert Maßnahmen, sondern gestaltet eine lernförderliche Organisation. Das bedeutet u.a.:
- Aufbau eines inklusiven Lernökosystems
- Verzahnung von Lernen mit Business-Zielen
- Begleitung organisationaler Veränderungen
- Förderung systemischer Denkweisen
Viele Schnittstellen, wenig Transparenz
Corporate Learning ist heute u.a. eng mit Recruiting, Talent Management, Organisationsentwicklung, Fachbereichen und Projekten, IT, Marketing oder Kommunikation verflochten. Je mehr Stakeholder beteiligt sind, desto wichtiger wird ein gemeinsames Verständnis darüber, wie Arbeit und Lernen fließen – und wo Reibungsverluste entstehen.
Ganzheitliches Prozessmanagement als Schlüssel
Ein strukturiertes Prozessmanagement schafft Klarheit, indem es Schnittstellen sichtbar macht, Rollen und Verantwortlichkeiten definiert, Abläufe analysiert und verbessert sowie Prozesse kontinuierlich überprüft. Prozessdenken ist keine Raketenwissenschaft – aber es verhindert Chaos.
Der BPM-Lebenszyklus (DUMAS et al., 2021, MOSER, 2015) bietet dabei ein robustes Vorgehensmodell:
Prozessidentifikation
- Relevante Prozesse werden identifiziert, priorisiert und in ihrer Beziehung zueinander dargestellt.
- Ergebnis: Eine Prozessarchitektur, die Orientierung schafft.
Prozesserhebung(Ist-Modellierung)
- Der aktuelle Ablauf wird dokumentiert.
- Ergebnis: Ein gemeinsames Bild – weg von „so läuft es halt“ hin zu „so läuft es wirklich“.
Prozessanalyse
- Probleme werden systematisch gesammelt und anhand von Kennzahlen bewertet.
- Ergebnis: Eine priorisierte Liste von Handlungsfeldern.
Prozessverbesserung
- Lösungsoptionen werden entwickelt und bewertet.
- Ergebnis: Ein Sollprozessmodell, das die Ziele besser erfüllt.
Prozessimplementierung
- Maßnahmen werden umgesetzt – organisatorisch wie technisch.
- Ergebnis: Ein Change Management, das funktioniert.
Prozessüberwachung
- Kennzahlen werden regelmäßig geprüft.
- Ergebnis: Der Kreislauf beginnt von vorne – als Basis für kontinuierliche Verbesserung.
Auszug aus der Praxis: Ein Personalentwicklungsprozess im Fluss
- In vielen Unternehmen läuft die Bedarfsklärung „ad hoc“ über E-Mails oder persönliche Gespräche. Die Folge: Uneinheitliche Qualität, fehlende Transparenz, Doppelarbeit in PE und Fachbereichen sowie Maßnahmen ohne klaren Business Impact.
- Ein klarer, standardisierter Aufnahmeprozess (z.B. über ein digitales Intake-Formular), definierte Rollen (z.B. Lernbedarfs-Coach, Linienvorgesetzte, Fachexpert:innen), einheitliche Kriterien zur Bewertung (Impact, Dringlichkeit, Zielgruppenrelevanz) und ein transparenter Entscheidungsprozess sorgen für eine nachhaltige Prozessoptimierung.
- Die PE ist nicht mehr „Auftragsannahme“, sondern strategischer Sparringspartner mit Überblick über Prioritäten, Abhängigkeiten und Ressourcen. Die Organisation profitiert durch schnellere Entscheidungen, bessere Qualität der Lernmaßnahmen und einen höheren Business Impact.
Mit Offenheit für kontinuierliche Verbesserung entsteht Schritt für Schritt ein lernfähiges System
Prozessmanagement bietet der Personalentwicklung eine wirksame Struktur, um die steigende Komplexität im Corporate Learning zu meistern. Die gute Nachricht: Es ist jederzeit möglich einzusteigen. Prozesse sind ohnehin da – die Frage ist nur, ob sie bewusst gestaltet werden. Macht den ersten Schritt: Bestandsaufnahme, Reifegradanalyse oder ein Workshop, der für Transparenz und gemeinsames Verständnis sorgt.
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Quellen:
- Dumas, M., La Rosa, M., Mendling, J., Reijers, H. A. (2021). Fundament als of Business Process Management. Springer.
- Moser, S. (2015). Geschäftsrozessmanagement aus ganzheitlicher Sicht. Nachhaltige Optimierungsmethoden als strategischer Erfolgsfaktor zur horizontalen und vertikalen Prozessintegration. Steinbeis
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